Wir wollten Fahrräder vermieten. Um 13 Uhr sollte das Geschäft aufmachen. Um 13 Uhr standen wir vor dem Geschäft, das eine Garage war. Es gab kein Klingeln – stattdessen kam die Begrüßung von zwei bellenden Hunden von dem Haus nebenan. Mit ihrem charakteristischen Besitzer-wohlfallenden theatralisch-übertriebenen Aggressionsakt rannten sie auf uns zu. Ihre Attacke scheiterte, natürlich, an den Zaun, was von einer Art Bamboo-Tapete gedeckt, also undurchsichtig gemacht, war. Der Mann kam und beruhigte seine Doggen.
Sehr kurzes blonde Haar, lang genug, dass es oben sehr ordentlich von rechts nach links gekämmt werden konnte, wie es auch war. Blaue Augen, etwas wässerig. Ausdruckloses Gesicht. Mitte 30. Pummelig, mit festem runden Bauch. Als er beugte, rutschte die schwarzen Jeans, sodass man seinen oberen Po-Backen sah.
Beeindruckender war die Tätowierung am Ellenbogen: ein großes Schwarzes-Kreuz vom Militär.
Interessant!
Die zweite Tätowierung hat aber die Sache deutlich gemacht: zwei schwarze Billard-Bälle mit dem Nummer 8 (HH).
Er war ein Mann von wenigen Worten. Er war nicht unfreundlich. Er war nicht aggressiv. Ein wenig misstrauisch vielleicht. Meine Frau wollte plaudern – von Fahrrad-Marken (deutsche), vom Wetter, von seinem Auto, das Nummernschild. Er erzählte, dass man ein Nummernschild beginnend VR statt RUEG wählen dürfte: so hat man mehr Wahl bei der restlichen Nummerierung. 18 war dabei. (AH?) Wenn es dazu kam, das Formular bzw. den Vertrag auszufüllen, habe ich gemerkt, er konnte nicht richtig schreiben – eigentlich konnte er kaum den Stift halten. So-ein-Mann von wenigen Worten.
Die Fahrräder waren OK.
Beschwert hätte ich mich sowieso nicht.